Leseproben aus dem letzten Kapitel von Band 1

Heute gibt es die Leseproben aus dem letzten Kapitel von Band 1. Danach muss ich erst einmal wieder lesen und etwas Schönes für Euch heraussuchen. Ich hoffe, Ihr habt ein bisschen Spass beim lesen. 🙂

 

Band I: Morgen vor der Haustür“


Kapitel V: Requiem

Bei völlig andersartigen Wesen kann es mitunter schwierig sein, ihre Schönheit und Harmonie zu begreifen. Man muss sie lange beobachten, sich in ihre Kultur vertiefen, sie am besten in ihrer natürlichen Umgebung erleben. Dass Tannari nicht nur intelligent und liebenswert sondern auch unglaublich schön sind, erkennt man erst, wenn man sie im Meer tanzen sieht. Was für eine fließende Harmonie der Bewegungen! Was für zarte Farbabstufungen! Welch unglaublich synchrone Figuren!

Ein Gefährte von Captain Thalno verehrt die Schönheit

 

Es ist schon schräg, was Amanda manchmal denkt und fühlt. Ich werde mir den „Herrn der Ringe“ irgendwann ansehen müssen, denn immerhin nennt sie den zukünftigen Premierminister Heylas einen schwarzen Elbenfürsten. Diese Elben müssen eine faszinierende Erfindung sein: spitzohrig, beinahe unsterblich und wunderschön.
Vielleicht sind die Schönheitsideale von Heylanern und Menschen gar nicht so unterschiedlich … oder ist Schönheit etwas Universelles, eine kosmische Größe?

Denheb von Heyla über Amandas Vorlieben

 

„Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, acht vielversprechende Männliche aus meiner Herde zu verlieren“, sagt der Vizepräsident der Liga traurig. „Ich würde wohl toben und herumgaloppieren, bis ich vor Erschöpfung umfalle und womöglich mein Herz stehen bleibt. Ich würde wild um mich beißen und mit den Hufen Staub aufwirbeln.
Natürlich unterstütze ich die Forderung der Ah´Maral nach Gerechtigkeit.
Gerechtigkeit ist immer wichtig.“

Der Vizepräsident einer interstellaren Liga

 

Auch für meine Waffenschwester gibt es nichts Anziehenderes als den glatten weichen Pelz eines lebendigen Wesens. Mit dem gebotenen Respekt streicht sie ganz zart über den weinroten Rücken des Vizepräsidenten, vergräbt ihr Gesicht in seiner weich wallenden Mähne, berührt behutsam seine warmen Nüstern und beweglichen Lippen mit den Fingerspitzen. Als sie hemmungslos seine Ohren und seine Augenlider küsst, weicht der Warkaner leise wiehernd zurück.
„Das ist ein Tabu. So etwas dürfen nur die Weiblichen meiner eigenen Herde“, erklärt er hastig. „Danke Amanda, dass du mir die Gefühle der Menschen gezeigt hast. Jetzt bin ich sicher, dass wir mit ihnen in Frieden leben können.“

Ein regierendes Pferd lässt sich streicheln

 

© Anneliese Wipperling

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