Band II endet mit einem bösen Cliffhanger …

Band II endet mit einem bösen Cliffhanger: Ein interstellarer Krieg steht unmittelbar bevor.

Kapitel VII: Die Sprache des Roten Sektors

Ja: Ich bin ziemlich neugierig. Bogdan wundert sich manchmal, auf was ich alles achte. Ich merke mir zum Beispiel genau, was meine Patientinnen anhatten und bei welchen die Haaransätze grau waren. Nein, ich tratsche das nicht weiter. Ich mache den Leuten höchstens Mut, indem ich ihre Klamotten lobe – oder ich schicke sie zum Friseur, wenn es gar nicht mehr geht. Ich finde, das gehört auch zur Therapie. Wer nicht auf sein Äußeres achtet, vernachlässigt häufig auch seine Gesundheit. Chic sein hat etwas mit Lebensmut zu tun.

Eine bulgarische Ärztin

 

„Wir Heylaner verwenden nur ungern mehr Werkzeug als nötig“, erklärte Koolmak. „Es ist unlogisch, das mit sich herumzuschleppen und dauernd zu säubern. Außerdem haben wir sehr praktische Zungen.“
Vermutlich würden die Erfinder und Hersteller von Haushaltshelfern auf diesem Planeten ganz schnell pleite gehen. Es handelt sich hier um eine verwirrend minimalistische Zivilisation. Das wurde mir plötzlich klar. Wahrscheinlich können Heylaner gar nicht begreifen, wozu wir Menschen so viel Kram brauchen.

Elena über Admiral Koolmak

 

„Ich empfehle Ihnen, dringend auch Ihre Ehepartner bei mir vorbeizuschicken“, erklärte der junge Heylaner, der leise zu der zeternden Gruppe getreten war, todernst. „Sie werden sich nach der Behandlung wie junge Mädchen fühlen und es könnte sein, dass Sie, von sexueller Energie überwältigt, irgendeinem potenten Jüngling verfallen. Es wäre doch viel logischer, Ihre neu gewonnene Jugend zusammen mit Ihrem vertrauten Gemahl auf ethisch makellose Weise zu genießen.“

Ein heylanischer Arzt zu den Omis in Elenas Praxis

 

Ich weiß, es ist nicht mehr weit bis zu Thalnos Haus. Trotzdem könnte hier noch allerlei passieren. Unsere Feinde sind nicht dumm. Wenn sie zwei und zwei zusammenzählen wissen sie, wohin wir unterwegs sind. Es ist Silvester, es wird bald dunkel und bei dem Schneetreiben hocken die Leute vor ihren Fernsehern. Wenn man uns erschießt, werden sie denken, dass die Nachbarn ein paar Blitzknaller gezündet haben. Unsere Leichen wird man erst im nächsten Jahr finden.
Ort, Zeit und Wetter eignen sich für ein perfektes Verbrechen.
„Geh weiter, Ulajah!“, flüstere ich. „Und bitte ganz leise!“
„Ich bin eine Hufträgerin und kein Indianerhäuptling“, kontert meine Chefin.
Aber sie gibt sich Mühe.

Elena reitet auf einer Warkanerin

 

Ganz in der Nähe des Eingangs sitzt ein junges indisches Paar zusammen mit beloranischen Soldaten an einem nur wenige Zentimeter hohen Tisch. Das Mädchen streichelt hingebungsvoll die Flügeldecken und Fühler eines ziemlich martialisch aussehenden Käfers. Ihr Liebster schaut lächelnd zu während der Beloraner leise zirpt. Was für eine haarsträubende Geschichte mag diese verschiedenartigen Wesen verbinden?

Auf der MIRISSAH

 

„Ja, dies ist eine Art Kriegsrecht und nein, es wird keinerlei Exzesse geben. Ich werde mich bemühen, Gerechtigkeit gegen jedermann zu üben. Dazu gehören: keine Bevorzugung irgendwelcher Personen oder Spezies, keine Extrapuddings und keine Nachsicht gegenüber Feinden.. Wer uns schadet, kommt nach Handrata 6 zur mentalen Umstrukturierung.
Falls der Rat der Liga sich entschließen sollte, in dieser Ausnahmesituation die Todesstrafe wieder einzuführen, werde ich sie auch anwenden. Ich finde diesen Gedanken nicht gerade verlockend, aber die Sicherheit der mir anvertrauten Personen und Territorien ist wichtiger als die Makellosigkeit meiner Ethik … oder gar mein persönliches Wohlbefinden.“

Aus Admiral Koolmaks Neujahrsansprache

 

© Anneliese Wipperling

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