Kleine Appetitshäppchen :-)

Band I: Morgen vor der Haustür

Kapitel I: Das Geheimnis der schwedischen Hütte

In Fernsehserien und Kinofilmen gibt es meist nur zwei Sorten Aliens: solche, die abgrundtief böse sind und die Menschheit versklaven oder gar ausrotten wollen – und solche, die alles wissen und verstehen und die irregeleitete Menschheit vor ihrer eigenen Dummheit zu retten versuchen.
Ich weiß jetzt, dass es noch eine dritte Sorte Außerirdische gibt: nämlich solche, die pausenlos Komplikationen verursachen, sprudelnde Quellen der Entropie, die sich dauernd in interkulturellen Schwierigkeiten verheddern. Es ist sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich, solchen Wesen zu helfen …

Die Schriftstellerin Amanda Landmann denkt nach

 

„Menschen nie logisch.. Menschen ganz unvernünftig. Saufen, fressen, sitzen auf Sofa herum, bis sie krank werden. Dann kommen in meine Praxis und machen mich traurig. Manche nicht einmal regelmäßig nehmen ihre Pillen. Ich oft so die Nase voll von ihnen, dass in Freizeit nur noch anschauen will Bäume. Schade, dass Vulkanier nur Erfindung sind. Die würden hören auf ihren Arzt.“

Amandas bulgarische Hausärztin Elena Michailowa schimpft

 

„Gut, dass Melissa diesmal nicht mit auf der SF-Con ist“, seufze ich, während ich mir lässig einen langen braunen Umhang überwerfe und ihn mit einem grün schillernden Rangerabzeichen verziere. „Die würde jetzt eine ganze Stunde lang Trillflecken in ihr Gesicht und auf ihren Hals malen oder mit einer falschen Nase, die dauernd abfällt, herumhantieren. Und fluchen würde sie, wenn es nicht gleich klappt.“

Die Schriftstellerin Amanda Landmann denkt an ihre Tochter

 

„Es ist schon ziemlich merkwürdig, wie die Menschen sich Außerirdische vorstellen. Solche Serien werden doch erst einigermaßen realistisch, wenn Schauspieler von den betreffenden Welten zur Verfügung stehen. Und dann kriegen sie auch mehr Tiefe, weil die Umahs der Fremden genauer erfasst werden.“
„Ist das innerhalb der Liga so?“, frage ich fasziniert.
„Aber ja. Ein Heylaner wäre nie so vermessen, einen Beloraner oder Wikissa zu spielen. Und was eure Computeranimationen angeht – die sind doch so tot und umahlos wie Türnägel, um mal einen eurer Klassiker zu zitieren.“

Gespräch auf einer SF-Convention

 

©by Anneliese Wipperling

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